InsurTech Startups sind bereits am amerikanischen Markt am Vormarsch. Im europäischen Raum sieht es mit den Investitionen noch zögerlicher aus. Jedoch bedarf es in der Branche, insbesondere in Österreich, eines Umdenkens im Zusammenhang mit neuen Technologien und den Chancen für die Versicherungsmathematik. Besonders jüngere Anbieter brillieren durch das personalisierbare Angebot gegenüber ihrer Konkurrenz, welche auf Standardisierung setzt.
Aufgrund der Pandemie stieg die Bereitschaft, Versicherungen abzuschließen, sichtbar an. Im World InsurTech Report 2021 von Capgemini und Efma konnte aufgezeigt werden, dass besonders vier Faktoren einen wichtigen Einfluss auf diese Entscheidung haben. Dabei handelt es sich um das sogenannte CARE-Prinzip. Versicherungsnehmer suchen verstärkt Versicherer, die ihnen mit Convenience, Advice, Reach und Effektivität zur Seite stehen. Dabei stellte sich ebenfalls heraus, dass Kunden, wenn diese Bestandteile bei der Konkurrenz vorhanden sind, nicht lange zögern zu wechseln.
Welche innovativen Lösungen gibt es nun, um diesen Bedürfnissen gerecht zu werden? Besondere Chancen werden aktuell in der Prozess- und Produktoptimierung gesehen. Dabei können Technologien wie zum Beispiel das Natural Language Processing (NLP) Abhilfe schaffen. Durch NLP ist es möglich, Risiken schneller quotieren zu können. Ebenfalls lässt sich das Unternehmenswachstum mit Cloud Lösungen besser unterstützen. In diesem Zusammenhang muss auch das Stichwort Daten genannt werden. Das Sammeln und Interpretieren von Kundendaten darf nicht vernachlässigt werden, um ungenutztes Potential früh zu erkennen und effizient zu nutzen.
Die Möglichkeiten sind groß – es liegt nun an der Branche, die Zeit und das Geld zu investieren, um auch langfristig ihren Kunden die bestmögliche Customer Experience zu bieten. Wer die Augen vor dem Fortschritt verschließt, verpasst die Chance, sich am Markt langfristig gegenüber der Konkurrenz zu profilieren.
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